In Social Media fungiert das Selbstkonzept einer Person, also das Wissen und die Einschätzungen über sich selbst, als zentrales Element der Selbstdarstellung. Nutzer präsentieren häufig eine idealisierte Version ihres Selbst, die nicht nur ihr aktuelles Selbstbild reflektiert, sondern auch ihre Vorstellungen darüber, wie sie in der Zukunft gesehen werden möchten. Diese Online-Identität wird durch die Interaktionen auf der Plattform weiter geformt, insbesondere durch Rückmeldungen wie Likes und Kommentare, die eine wichtige Rolle in der Selbstwahrnehmung und Selbstregulation spielen.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass Menschen sich automatisch selbstrelevanten Reizen zuwenden und diese präferieren, was auch in der Online-Welt beobachtet werden kann, wo Nutzer dazu neigen, Inhalte zu bevorzugen und zu teilen, die eine persönliche Bedeutung haben oder mit wichtigen persönlichen Ereignissen zusammenhängen. Diese Tendenz spiegelt die strukturierende, emotionale und handlungsausführende Funktion des Selbst wider, die auch in der Interaktion auf Social Media eine entscheidende Rolle spielt.
Fazit
Das Selbstkonzept, wie es in den Theorien von Tesser et al. und anderen herausgestellt wird, spielt eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie wir uns in den sozialen Medien präsentieren und wahrnehmen. Die digitalen Plattformen bieten eine Bühne, auf der Individuen nicht nur ihre gegenwärtigen Selbstbilder ausdrücken, sondern auch ihre zukünftigen Selbstideale gestalten können. Diese Selbstpräsentation wird stark durch die Interaktionen und Rückmeldungen anderer Nutzer beeinflusst, was die Bedeutung der Selbstregulation unterstreicht. Die Forschung zeigt, dass Personen zu selbstrelevanten Inhalten neigen und diese bevorzugen, was auf Social Media in der Auswahl und dem Teilen von persönlich bedeutsamen Inhalten reflektiert wird. Somit sind die sozialen Medien nicht nur ein Spiegel des Selbst, sondern auch ein Werkzeug zur Selbstgestaltung und -entwicklung.
Author: Benjamin Duthaler